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Im Porträt

Wie Stefanie aus „Müll“ Mode zaubern will

Das Modedesign-Studium hat sie in der Tasche, erste Erfahrungen in Sachen kreislauffähiger Mode gesammelt: Stefanie (26) wollte schon immer ein eigenes Modelabel gründen und erfüllt sich diesen Traum jetzt. Sie näht aber weder selbst noch folgt sie einem Trend – sie macht aus „Müll“ Mode.

Das Erwachen

Als Stefanie (26) den alten Kleiderschrank ihrer Oma nach verschiedenen Textilien durchforstet, fängt sie plötzlich an, sich für die Geschichte der Teile zu interessieren. Sie entwickelt auf einmal eine Leidenschaft daran, Altes in neuem Glanz erstrahlen zu lassen.

Die studierte Modedesignerin wollte schon immer ein eigenes Modelabel gründen. Als ihr klar wird, was für schlimme Auswirkungen die Modeindustrie auf Mensch und Natur hat, wird ihr klar, dass das nur unter strengster Vertretung ihrer Werte passieren kann: „Also überlegte ich, was das Nachhaltigste in der Modeindustrie ist und kam auf das Ergebnis, dass es Ressourceneinsparung und eine lokale Produktion ist. Hinzu kam der Fakt, dass Mode zu einem immer kurzlebigeren Wegwerfprodukt geworden ist, was den Textilmüll extrem ansteigen hat lassen. Man weiß gar nicht mehr wo hin mit den Bergen an oft noch so gut wie neuer Ware“ – der Grundstein für das Label spaluoer.

Upcycling gegen den Trendzwang

Während ihres sechsmonatigen Praktikums bei Myrka Studios in Berlin durfte Stefanie tief in die Arbeitsprozesse des jungen, nachhaltigen und veganen Modelabels eintauchen. Im Green Showroom entstand dort zusammen mit circular fashion (ID) die erste komplett kreislauffähige Jacke, die sie schließlich gemeinsam auf der Fashion Week 2018 in Berlin vorstellten – Kenntnisse, die für die Gründung von spaluoer nicht unerheblich gewesen: „Spaluoer steht für nachhaltige, faire, transparente, hochwertige, ressourcensparende, lokale, einzigartige bis stark limitierte Mode. Aus Textilmüll, z.B. Überproduktionen, Verschnitt, Secondhandtextilien etc., kreieren wir mit verschiedenen nachhaltigen Designstrategien, wie z.B. Zero-Waste und Rekonstruktion, Unikate und limitierte Drops.“ Durch diese Leitlinien ist auch der ungewöhnliche Name spaluoer entstanden: „safe planet, sustainable people, social production – spaluoer.“

Mit spaluoer verfolgen Stefanie und ihr Team das Ziel, den Modemarkt durch Upcycling nachhaltig zu verändern. Die Menschen sollen den Wert und das Handwerk, das hinter einem Kleidungsstück steht, schätzen lernen. Die Gründerin möchte, dass ein Textil im Laufe seiner Lebenszeit wieder eine Geschichte erzählt und einen emotionalen Wert bekommt. Mit der Mode soll das Bewusstsein für die Wichtigkeit von Nachhaltigkeit und Transparenz in der Modebranche geschärft werden – ein Gegenentwurf zu Fast Fashion und dem „Trendzwang“. Die Textilien bezieht das kleine Label von seinen Kooperationspartnern, zu denen der Hamburger Upcycling-Fabrikant Bridge&Tunnel, der Textilproduzent Dibella aus Bocholt und das Secondhand-Kaufhaus Stilbruch, ebenfalls aus Hamburg, zählen.

Mit Crowdfunding durchstarten

Das Produktionsteam von spaluoer sind Alexa und Stephanie, beides gelernte Schneiderinnen. Sie nähen die Kleidungsstücke aus nachhaltigen, innovativen und hochwertigen Materialien, wie z.B. rpet Garn, GOTS zertifiziertes Biobaumwollgarn, und achten dabei soweit möglich auf die Monomaterialität, wodurch sie die Kreislauffähigkeit aufrechterhalten wollen. Produziert wird im eigenen Atelier in Hamburg. Label-Inhaberin Stefanies persönliches Lieblingskleidungsstück ist die Bolerojacke Pätschi, ein Unikat und vor allem ein Multistyle-Teil. „Das bedeutet, Pätschi kann entweder vorne offen, hinten offen oder schulterfrei getragen werden. So, wie man es eben gerade möchte“, beschreibt sie.

Spaluoer kann man getrost als „junges Unternehmen“ betiteln. Erste Bestellungen nahm Stefanie im Zuge der Crowdfunding-Kampagne entgegen. Auch Workshops und andere Erlebnisse können Interessierte bis zum 30. Juli 2022 in diesem Rahmen buchen. Mitte Juli veranstaltete sie dazu ein entsprechendes Crowdfunding-Event, auf dem die Besuchenden die vorbestellten Teile anprobieren und sich mit ihr austauschen konnten. „Bei erfolgreicher Beendigung der Kampagne kann die Produktion endlich beginnen“, erzählt sie zuversichtlich.
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