Genau wie die Schlagjeans ist auch der Ledermantel ein Artefakt der 2000er – eines, das sich wieder sehen lassen kann. Ihm haftete die letzten zwanzig Jahre gefühlsmäßig ein weniger übler Ruf wie anderen Trends von damals an. Vielleicht hat er sich deshalb fast unbemerkt wieder in den modischen Alltagsanblick geschlichen. Wir verraten, wie Du den passenden Mantel für Dich findest.
Woher kennt man den Y2K Ledermantel?
Ledermantel. Ein Teil, das sich erst mal hundsgewöhnlich anhört. Die gibt’s ja wie Sand am Meer. Als dünne Übergangsjacke zeigt er sich seit ein paar Saisons aber wieder verstärkt als modischer Begleiter. Erst vor kurzem haben wir hier
die Jeanstrends der 2000er zurück ins Gedächtnis geholt. Y2K-Look nennt sich das, was da gerade passiert: Die Trends von vor 20 Jahren finden wieder Anklang. So auch besagte Ledermäntel. Damals trug man das Unisex-Teil sowohl in Schwarz à la Matrix als auch in Camelfarben, Bordeaux und Olive – und orientierte sich damit an modebewussten (und damals wichtigen) Seriencharakteren wie Buffy, Angel, Hexe Sabrina oder Carrie Bradshaw. Zwei Jahrzehnte vorgespult, ist er auf einmal wieder im Mainstream angekommen – so wie die
Schlaghose, der
Bucket Hat, Tribalmuster und transparente
Oberteile aus Mesh.
Den passenden Ledermantel finden
Die etwas gesettelteren Modebegeisterten tragen eher die Glattlederversion. Sie bringt zwar auch Glanz ins Spiel, drängt sich aber nicht so auf wie ein Glanzlederexemplar – das gefällt sich nämlich bewusst in der dominanten Rolle, indem es leichte Fetisch-Vibes versprüht. Wildleder ist im Moment ein seltenerer Anblick und eher bei
Wintermänteln beliebt. Je nachdem, wie gerne Du auffällst, ist die Wahl beim Glanzgrad schnell getroffen.
Bei der Farbe gehst Du am besten so vor wie bei anderen Kleidungsstücken. Gerade
Jacken sollten sich in Deine übrige Garderobe einfügen und deinem Stil nicht widersprechen. Trägst Du gerne Farbe? Dann könnte ein roter oder bordeauxfarbener Mantel tatsächlich gut zu Dir passen. Wenn Du ohnehin lieber gedeckter unterwegs bist, greif zum klassischen Matrix-Accessoire (hätte Keanu Reeves nur damals schon gewusst, welche Marke er damit setzten wird.) Aber auch ein dunkler Khaki- oder Olivton ist eher zurückhaltend. Vielleicht sogar etwas mehr als ein langer schwarzer Mantel, der gern mit der Gothikszene verknüpft wird, die by the way aus der breiten Masse verschwunden zu sein scheint.
Wer Erdtöne liebt, dazu gehören zum Beispiel Ocker, Camel, Umbra, Zimt, Curry oder Senfgelb, tendiert auch beim Mantelkauf zum braun-beigen Farbspektrum. Hör bei der Farbe immer auf dein Bauchgefühl – das täuscht bekanntlich nie. Von Experimenten ist bei so einem teuren Kleidungsstück eher abzuraten. Apropos teuer: Möchtest Du sparen, siehst Du Dich vielleicht einmal auf Vintage-Plattformen um, wo Du Dir eventuell sogar ein Originalteil kaufen kannst.
Die richtige Mantellänge bestimmen
Was die Länge angeht, kommt es ein Stückweit auf die Körpergröße, aber auch auf Deine Präferenzen beim Rest der Kleidung an. Gehst Du eher in
Röcken und
Kleidern oder lieber in
Hosen aus dem Haus? Weil
lange Röcke gerne mal aus dem Mantel hervorlugen, sieht es unter Umständen merkwürdig aus, wenn der Mantel zehn Zentimeter darüber endet. In Kombination mit Hosen zeigt sich die Länge da schon eher variabel.
Um die Körpergröße gibt es wilde Spekulationen. Am wichtigsten ist es, dass Mantel- und Körpermaße korrelieren. Expert:innen geben etwa den Tipp, den Saum eine Handbreit über dem Knie enden zu lassen. Wenn ein Tacken länger oder kürzer trotzdem besser gefällt, wird dich freuen, dass es eigentlich darauf ankommt, dass die Taille hoch sitzt und Du sie betonst. So fokussiert sich das Auge auf die Körpermitte und es ist beispielsweise egal, ob Du etwas kleiner bist und einen Mantel in Maxilänge trägst – diese optische „Lenkung“ streckt nämlich auch.
Gerne vergessen, aber eine enorm wichtige Frage: Hat der Mantel Taschen? Wenn Du Deine Hände beim Gehen lieber in den Taschen verstaust – oder auch mal darin aufwärmst – brauchst du unbedingt seitliche Eingriffstaschen. Praktisch sind die natürlich auch, wenn Du Kandidatin für lose Taschentücher, Kleingeld oder sonstigen Krimskrams bist, den Du gerne griffbereit hast. In allen anderen Fällen spielt das natürlich keine so große Rolle.
Hast du dich für Glatt- oder Glanzleder, Farbe, Länge und Taschen entschieden, kannst Du damit fortfahren, Deinen Y2K-Look zu vervollständigen. Wie wäre es zum Beispiel mit einer
Schlagjeans?