Im Porträt
So gar nicht auf dem Holzweg: Uhren von Clockwood





Eine letzte Ehre
Armbanduhren zählen oft zu den Prestigeobjekten, und das meist aufgrund ihrer kostspieligen Materialien und der komplexen Uhrwerke. Unter dem Prototypen einer Uhr stellt sich die Mehrheit der Menschen höchstwahrscheinlich einen silberglänzenden, runden Körper mit einem Leder- oder Metallarmband vor. Die wenigsten von uns denken bei einer Uhr an den Rohstoff Holz. Genau das macht aber das Label „Clockwood“ aus, denn es stellt Armbanduhren aus Holz her. Begonnen hat die innovative Geschäftsidee in der baden-württembergischen „Goldtstadt“ Pforzheim, die für ihre Schmuck- und Uhrenherstellung bekannt ist. Zwei Brüder, Björn und Sven, kamen dort zu einem traurigen Anlass zusammen: Ihr Großvater lag im Sterben und ihnen wurde die Endlichkeit des Lebens noch einmal bewusster. Sie beschlossen, von nun an mehr Zeit miteinander zu verbringen.Vegane und ressourcenschonende Holzuhren
Die Designs für die Uhren aus Holz stammen alle allein aus Svens Feder, während die Firma aber den beiden zusammen gehört. Dass die beiden mit dem Label nur zu zweit sind, „soll auch so bleiben“, wie uns Sven erzählt. Es gehe bei Clockwood nämlich weniger um Wachstum als darum, einige wenige Kunden mit den Produkten zu begeistern. Er hatte vor seinem ersten Experiment mit besagtem Weihnachtsgeschenk noch keine Erfahrung in der Schmuckherstellung. Hauptberuflich arbeitet er in der IT, also in einer ganz anderen Branche.Die Herstellung der Clockwood-Schmuckstücke geschieht deshalb seit den ersten eigenen Versuchen in enger Abstimmung mit dem Lieferanten in Asien, „der dann zu wilde Ideen abschmettert oder uns mit deutlichen Mehrkosten zu verstehen gibt, dass manche Ideen vielleicht doch nicht verfolgt werden sollten“, so Sven. Die kleine Uhrenmanufaktur sitzt in Shenzhen, China, wo Clockwood Kleinserienfertigungen in Auftrag gibt. In Deutschland folgt dann eine Qualitätssicherung.
Bei der Auswahl der Rohstoffe achten die Brüder darauf, „die Welt ein kleines Stückchen besser zu machen und unsere Natur zu erhalten.“ Deshalb werden nur nachwachsende Rohstoffe oder Resthölzer verwendet und nicht etwa gefährdete Tropenhölzer. Darüber hinaus sind die Uhren auch für Veganer geeignet, denn Clockwood verzichtet auf Produkte wie Leder oder tierische Kleber, was sich die Gründer durch ein entsprechendes PETA-Siegel verifizieren haben lassen. Die Leitidee des kleinen Labels ist es, mit jeder Uhr ein Unikat zu verkaufen, das sowohl Naturverbundenheit als auch Individualität ausdrückt.