Mit fashn.de suchst Du in hunderten Online-Shops gleichzeitig nach Mode, Kleidung, Schuhen und Accessoires.
fashn.de ist eine Suchmaschine speziell für Mode und Accessoires.
Mit fashn.de kannst Du ganz einfach nach Kleidung, Schuhen oder Handtaschen im Internet suchen - wir zeigen Dir die besten Angebote, die wir in mehreren hundert Online-Modefachgeschäften finden konnten. Mit einem Klick gelangst Du auf die Seite des Online-Shops, in dem Du die Modeartikel kaufen kannst.
Magazin
Community
Handmade

Selfmade & Nachhaltigkeit

Kleidertauschpartys – Top oder Flop?

Eine günstige, aber nicht weniger nachhaltige Alternative zum Trendthema Secondhandshopping sind Kleidertauschpartys. Sie ermöglichen es, Schrankhüter weiterzugeben und anderen damit eine Freude zu bereiten. Sie verbinden das klassische Ausmisten mit konstruktiver Kritik an der Textilindustrie, ohne dabei selbst wiederum einen wirtschaftlichen Vorteil daraus zu schlagen. Wir wollten einmal wissen, wie sie funktionieren und welche anderen Vorteile sie bringen.

Was sind Kleidertauschpartys?

Eigentlich ist die Idee der Kleidertauschparty, oder auch Kleidertauschbörse, gar nicht so neu, wie sie Dir vielleicht im Zuge der aktuellen Nachhaltigkeitswelle erscheinen mag. Im Grunde liegen die Wurzeln solcher Veranstaltungen ja bereits im guten alten Ausmisten und dem anschließenden „an die Freundin weitergeben“. Was so eine Kleidertauschparty ist, ergibt sich also quasi von selbst: Du mistest zu Hause die Kleidung aus, die Du nicht mehr anziehst und bringst sie zur „Partylocation“ mit. Dort gibst Du sie ab, wo die Organisator*innen die Teile meist auf Kleiderstangen und Tischen drapieren, sodass alle Teilnehmenden die Klamotten wie auf dem Flohmarkt durchstöbern können – nur eben ohne Kleingeld.

Sobald Du Deine Sachen abgegeben hast, kannst Du dann in der Regel auch so viele Teile mitnehmen, wie Du mitgebracht hast. Die Anzahl der Kleidungsstücke, die vor Ort gelassen werden darf, ist meist durch eine Obergrenze festgelegt. Je nach Veranstaltung variieren aber sowohl diese Zahl als auch die übrigen Regeln. Bei manchen Kleidertauschpartys dürfen etwa keine Basics abgegeben werden, während wahrscheinlich bei allen Events die Devise gilt, dass nur Stücke abgegeben werden sollen, die weder kaputt noch schmutzig sind. Zur Not kannst Du Dich bei der Auswahl nach dem Motto richten „Gib nur das weiter, was Du auch Deiner besten Freundin bzw. Deinem besten Freund überlassen würdest.“

Wozu Kleider tauschen, wenn man Secondhand shoppen kann?

Der Hintergedanke von Kleidertauschpartys ist es, allgemeine Konsumkritik auszuüben und Menschen darauf hinzuweisen, dass wir ohnehin im Überdruss leben und nicht ständig neue Klamotten brauchen. Dass die Bedingungen zur Herstellung unserer Textilien immer unfairer und nicht gerade umweltfreundlicher geworden sind, ist wahrscheinlich auch kein Geheimnis. Das Bewusstsein für diese Bedingungen ist hingegen gewachsen, weshalb auch der Kauf von Secondhandmode zugenommen hat. Das hat wiederum dazu geführt, dass auch hier viele Menschen wieder ein lukratives Geschäft wittern und auch Secondhandstores oder Online-Märkte mit entsprechendem Konzept immer höhere Preise verlangen und damit den Konsum doch wieder ankurbeln. Der Nachhaltigkeitsgedanke ist zwar auch in diesen Fällen noch immer gegeben, doch ist dadurch ein weiterer Aspekt des Secondhandshoppings wieder in den Hintergrund gerückt: nämlich der des Geldsparens.

Der Kleiderkauf zum schmalen Taler war vermutlich noch vor 20 Jahren Grund Nummer eins für das Gebrauchtkaufen. Eine Kleidertauschparty bietet daher die Alternative, den Spaß an Mode sowohl nachhaltig als auch völlig kostenfrei zu gestalten. Klar musst Du etwas Glück haben, Kleidungsstücke zu finden, die Dir gefallen UND passen, doch kann genau das ja auch Freude bereiten – außerdem musst Du auf Flohmärkten, online und in Secondhandshops ja auch erst suchen. Damit die Kleidertauschparty sich als längerfristiges und angesehenes Konzept neben dem Gebrauchtshopping etabliert, müssen sie natürlich erst einmal regelmäßig stattfinden. Wenn Du Interesse daran hast, kannst Du auch selbst aktiv werden und so eine Party organisieren.

Wie organisiere ich eine Kleidertauschparty?

Wenn Du ernsthaftes Interesse daran hast, eine Kleidertauschparty zu organisieren, kannst Du Dich zuallererst an gemeinnützige Organisationen wie NGOs oder kirchliche Träger wenden. Auch Universitäten können gute Anlaufstellen sein. Sie bieten oft die Möglichkeit, Privatpersonen bei der Planung zu unterstützen oder werden dann ggf. selbst aktiv. Entweder findest Du dann über den Träger eine Location oder Du fragst bereits vorab selbstständig etwa bei Einrichtungen wie Kulturhäusern, Vereinen, Veranstaltungsorten für Kleinkunst, Sozialunternehmen, kleinen Clubs oder Kneipen nach. Eventuell lässt sich die Tauschbörse auch in eine größere Veranstaltung mit einbetten, was die ganze Sache ungemein erleichtert. Der logistische Aufwand ist nicht zu unterschätzen, weshalb es sich lohnt, sich vorab jede Menge Unterstützung zu suchen, die entweder aus der Organisation, dem Verein oder dem Träger hervorgehen kann oder die Du Dir selbst via Social Media suchst. Beides gemeinsam bringt Dir wahrscheinlich noch einmal mehr Publicity. Zur Präsentation der Kleidung brauchst Du natürlich Kleiderstangen und Tische, die wie bei einem Flohmarkt arrangiert werden. Auch über die Gebühren, die anfallen, wenn Du so eine Räumlichkeit in Anspruch nehmen möchtest, solltest Du Dir vorab Gedanken machen. Es kann sich unter Umständen lohnen, von allen Teilnehmer*innen dafür eine kleine Spende anzunehmen und den übrig gebliebenen Erlös an die jeweilige „Austragungsstätte“ zu spenden. Was aber vor allem nicht fehlen darf ist die Werbung für das Event. Hierunter fallen Plakate, Flyer und vor allem die Reichweite über Social Media. Eine sorgfältige Planung und Kalkulation kann auch dafür nicht schaden, schließlich möchtest Du so viele „Altkleider“ und Fehlkäufe mit ihren neuen Besitzer*innen bekanntmachen wie möglich.

Natürlich kannst Du auch mit Freundi*innen und Bekannten privat solche Partys veranstalten, wenn Dir eine Organisation zu umständlich erscheint. Je nach Wohnungsgröße musst Du dafür dann einfach nur einmal im weiteren Umfeld herumfragen und kannst schon bald einen netten Nachmittag/Abend inklusive Kleidertausch verbringen. In diesem Fall nimmt natürlich jede*r die Klamotten, die nicht getauscht worden sind, wieder mit oder spendet sie an einen Kleidercontainer. Es bietet sich an, dass Du zu diesem Event Snacks oder Getränke anbietest und Deine Gäste den Rest mitbringen lässt.

Und noch ein wichtiger Tipp zuletzt: Achtet bei jeder Kleidertauschparty vor allem auch auf den Umgang miteinander, denn es soll ja um den kritischen Umgang mit der Textilindustrie und darum gehen, dass jede*r zwar die Option, aber nicht das Recht hat, am Ende der Party genauso viele Teile mitzunehmen, wie er oder sie mitgebracht hat. Außerdem kann es natürlich passieren, dass der Wert oder das Aussehen Deiner neuen alten Teile nicht dem entspricht, was Du selbst in den Topf geworfen hast.

Foto: angelsover – pixabay.com
Jetzt den fashn-Newsletter abonnieren
Newsletter abonnieren