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Im Porträt

Die Jeans – ein Kleidungsstück mit Geschichte

Vor beinahe 150 Jahren erfunden, prägt die Jeans auch heute noch die Modewelt und Kultur. Ihren Kultstatus verdankt die Jeans nicht zuletzt ihrer enormen Wandelbarkeit, mit der sie uns durch die Jahrzehnte begleitet. Wir geben Einblicke in die facettenreiche Geschichte einer der beliebtesten Hosen aller Zeiten.
Einst eine textile Metapher für Rebellion und Unangepasstheit gehört die Jeans heute zur Grundausstattung für Frauen wie Männer. Sieben Paar davon haben Durchschnittsdeutsche angeblich im Kleiderschrank und jedes Jahr kommen mehrere neue dazu. Aber wer hat die Jeans eigentlich erfunden und woher hat sie ihren Namen? Wir haben uns für Dich auf Spurensuche begeben.

Von der Workwear zum Modetrend

Das Label Levi's gehört nicht nur zu den bekanntesten Jeansmarken der Welt, es trägt gleichzeitig den Namen des Erfinders der Jeans. 1829 wird Löb Strauss als Sohn jüdischer Eltern im oberfränkischen Buttenheim bei Bamberg geboren. Nach dem Tod des Vaters gerät die Familie in wirtschaftliche Not und wandert 1847 nach New York aus, wo zwei der Brüder bereits einen Textilhandel betreiben. In Amerika legt Strauss seinen Geburtsnamen ab und nennt sich fortan Levi. Der kalifornische Goldrausch zieht ihn 1853 nach San Francisco, wo er zusammen mit seinem Bruder Louis einen Handel für Kurzwaren und Stoffe gründet.

Da die Beinkleider den harten Anforderungen der Goldgräber oft nicht standhalten können, schneidert Strauss die Arbeitshosen aus kräftigem Segeltuchstoff. Die sogenannten „Duckpants“ sind zwar äußerst widerstandsfähig, allerdings sind die Nähte der Hosentaschen nicht robust genug für die schweren Inhalte. Der Schneider Jacob Davis hat die Idee, die Ecken der Hosentaschen mit Kupfernieten zu verstärken. Weil ihm selbst das Geld fehlt, wendet er sich 1872 an Levis, um sich das Patent zu teilen. Ein Jahr später beginnt die Erfolgsgeschichte der Jeans – damals noch als „waist overall“ bezeichnet. Erst später wurde das braune Segeltuch durch einen blau gefärbten Baumwollstoff abgelöst und die Hose mit den typischen orangefarbenen Nähten verziert.

Die Jeans verbreitet sich rasant und ist damals vor allem bei Cowboys, Eisenbahnleuten, Farmern und Handwerkern beliebt. Mit dem aufkommenden Wohlstand der 1920er Jahre setzt sie sich allmählich auch als Freizeithose durch. Während des zweiten Weltkrieges schafft es die Jeans sogar in den Bestand der Armeekleidung. Amerikanische Soldaten bringen sie in der Nachkriegszeit nach Europa, wo sie insbesondere bei Jugendlichen großen Anklang findet. Für die jungen, modebewussten Leute gilt die Jeans fortan als willkommenes Zeichen gegen den konservativen Zeitgeist und biedere Kleidervorschriften. Insbesondere in der DDR, wo Jeansträger*innen als „Freunde des Klassenfeindes“ diffamiert werden, avanciert die Jeanshose zum Schauplatz eines erbitterten Kulturkampfes.

Befeuert wird der Trend ab den 1950er Jahren durch die Film- und Medienbranche. Teenageridole wie James Dean oder Marlon Brando popularisieren das Bild des jeanstragenden, coolen Rebellen und verhelfen der Hose so endgültig zum Kultobjekt. Schauspielerinnen wie Marilyn Monroe versehen die einstige Arbeiterhose mit einer gehörigen Portion Sexappeal und machen sie Anfang der 60er Jahre zum Ausdrucksmittel eines neuen, selbstbewussten Frauentyps. In den späten 60ern demonstrieren Hippies in Jeans gegen den Vietnamkrieg, die Schlaghose wird zum Symbol einer Ära. Ende der 70er Jahre erwacht auch das Interesse der High-Fashion-Szene, als erste Marke schickt Calvin Klein seine Designerjeans auf den Laufsteg. In den 90ern macht die Hip-Hop- und Skater-Szene die Baggy-Jeans populär, wobei der Jeansbund weit unter den Hüftknochen rutscht. Im 21. Jahrhundert angekommen ist die Jeans in der Modewelt fest etabliert und wird immer wieder neu interpretiert. Ob Highwaist, Bootcut, Skinny oder im Used-Look – heute gibt es sie in unzähligen Passformen, Farben und Stilen.

Das blaue Wunder: Denim

Benannt wurde die Erfolgshose angeblich nach der Stadt Genua, die für ihren groben Baumwoll-Cord bekannt war und damit ihre Marinesoldaten ausstattete. Aus dem Französischen „Gênes“ wurde aus der (US-amerikanischen) englischen Aussprache allmählich die „Jeans“. Für seine Hosen verwendete Levi Strauss später Baumwolle, die in der südfranzösischen Stadt Nîmes zu einem besonders robusten Stoff gewoben wurde, weshalb dieser auch „Serge de Nîmes“ (Gewebe aus Nîmes) genannt wurde. Später wurde dieser dann mit „Denim“ abgekürzt.

Typisch für Denim ist die Verwebung der Baumwollgarne in Körperbindung, bei der horizontale Fäden (Schussfäden genannt) mit zwei oder mehr vertikalen Fäden (bekannt als Kettfäden) diagonal verkreuzt werden. Die charakteristische Farbe der Blue Jeans ist das Ergebnis eines besonderen Färbeprozesses mit dem Naturfarbstoff Indigo, bei dem nur die Kettfäden eingefärbt werden, während die Schussfäden weiß bleiben. Da das Garn nie ganz durchgefärbt wird, ist es besonders geeignet für gezielte Farbeffekte und Auswaschungen. Die nach wie vor gängigste Verwendung ist die Herstellung von Jeanshosen, Jeansjacken und Latzhosen, aber auch für Hemden, Kleider, Taschen, Accessoires und Polstermöbel kommt Denim mittlerweile zum Einsatz.

Traditionell besteht Denim aus reinster Baumwolle, allerdings wird heutzutage gerne eine Materialvariation mit Polyester- oder Elasthananteil verwendet, um den Stoff dehnbarer zu machen, Falten zu reduzieren und das Einlaufen in der Waschmaschine zu verhindern. Besteht Deine Jeans aus einem solchen Mischgewebe, solltest Du diese bei höchstens 30 °C in der Maschine waschen, damit die synthetischen Fasern nicht brechen oder ausleiern. Am besten drehst Du sie dafür vorher auf links, sodass die Schauseite geschont wird. Bei leichten Gerüchen reicht es oft aus, die Denimjeans auf dem Balkon auszulüften.
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