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Fifteenminfame – das Blogmagazin für Mode, Beauty und Achtsamkeit




„In the future everybody will be world-famous for 15 minutes“, prophezeite Andy Warhol 1968. Damit war das Potenzial neuer Medien gemeint, aus Konsument*innen Produzent*innen zu machen. Das Zitat des Künstlers und Vaters der Pop-Art scheint heute aktueller denn je. Denn Soziale Medien wie Facebook, Youtube und Co. geben jedem*r Nutzer*in heute die Möglichkeit, eigene Inhalte zu generieren und weltweit zu verbreiten. Dass diese Inhalte durchaus fragwürdig sein können und die mediale Aufmerksamkeit mehr als flüchtig ist, wird derzeit breit diskutiert. Die Bloggerin Kimyana wiederum möchte mit ihren „15 Minuten Ruhm“ einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Neben Mode- und Beautythemen spricht sie auf ihrem Blog auch über ernste Themen und stellt kritische Fragen.
Ein echter Medienprofi
Mit ihren 26 Jahren kann die Bloggerin bereits auf umfangreiche Erfahrungen in der Medienbranche zurückblicken. 2015 schloss Kimyana ihr Bachelorstudium der Kultur- und Medienbildung in Stuttgart ab. Ein Auslandssemester mit Schwerpunkt Kommunikation und Journalismus in der thailändischen Metropole Bangkok ermutigte sie dabei, ihren eigenen Blog zu gründen. Nach ihrem Studium zog Kimyana nach Berlin und arbeitete dort zwei Jahre für unterschiedliche Agenturen im PR-Bereich und als Assistenz bei Blogger Bazaar. Im Februar 2018 machte sie sich mit ihrem Blog fifteenminfame selbstständig, und das überaus erfolgreich. So etwa verzeichnet ihr gleichnamiger Instagram-Account bereits über zehntausend Follower*innen. Ihre Medienkompetenz will Kimyana heute auch dafür nutzen, anderen Frauen Mut zu machen und Selbstvertrauen zu vermitteln.Konstruktiver Journalismus statt Selbstdarstellung
Für die junge Bloggerin ist der digitale Raum Segen und Fluch zugleich: „All die Energien der unterschiedlichen Menschen und Selbstdarstellungen sorgen oft für Vergleiche mit anderen, Selbstzweifel, Angst und führen im schlimmsten Fall zu Mobbing, Diskriminierung oder Hetze“, erzählt Kimyana. In ihren Beiträgen wird sie deshalb auch oft persönlich, gibt Tipps für einen reflektierten Umgang mit Medien und lässt ihre Leser*innen stets mitdiskutieren. „Ich betreibe einen konstruktiven Journalismus der zustimmt, der kritisiert, der hinterfragt, der in Frage stellt und der zum Nachdenken anregt“, so Kimyana über ihre Philosophie. Derzeit arbeitet sie an einem Podcast mit dem Namen „Unser digitaler Kosmos“, in dem sie sich ganz gezielt mit Tabuthemen wie Cybermobbing, Onlinedating oder Schönheitsoperationen auseinandersetzten möchte. Doch auch Mode- und Beautythemen kommen auf ihrem Blog nicht zu kurz. Einen Widerspruch zu ihrer Philosophie sieht sie dabei nicht: „Hautpflege und Mode spielen eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, sich in der eigenen Haut wohlzufühlen und selbstbewusst aufzutreten“, erklärt sie.10 Fragen zum Thema Mode an fifteenminfame
1. Was sind Deine Tipps, um den eigenen Modestil zu finden?
„Bleibe dir selbst treu, aber verändere dich stetig“, ist mein liebstes Motto. Denn wir können nur wissen, was wir mögen und wer wir sind, wenn wir auch mal daneben greifen. Mut scheint mir eine Voraussetzung für vieles zu sein, vor allem dafür, seinen eigenen Modestil zu finden. Wer immer nur kopiert oder nie ausprobiert, bleibt eben eine Kopie oder immer auf dem gleichen Level – beides ist nicht verwerflich, aber eben kein eigener Stil.
2. Evergreen: Was geht immer (anzuziehen)? Was ist ein ewiges No-Go?
Vans oder Chucks sind für mich die Evergreens schlechthin. Die Schuhe sind so unglaublich zeitlos, passen zu jedem Look und machen jedes Outfit lässig. Trotzdem lassen sie sich auch zu einem schicken Kleid tragen. Außerdem sind sie preislich völlig okay, sehen auch etwas abgenutzt noch cool aus, halten ewig und kommen einfach nie aus der Mode. Ein No-Go ist für mich kein bestimmtes Kleidungsstück. Hauptsache man konsumiert bewusst und achtsam, z. B. mit einem zeitlosen Stück oder nachhaltig, sodass der Fußabdruck bei der Produktion stimmt und die Philosophie zu den eigenen Werten und Normen passt. Für mich sind etwa die It-Bags, die auf einmal alle zur gleichen Zeit tragen, zu einem No-Go geworden, da diese weniger mit einem eigenen Stil zu tun haben, sondern mit einem Mithalten und einer völlig falschen Intention bei der Kaufentscheidung.
3. Was ist Dein (aktuelles) Lieblingskleidungsstück?
Ich liebe oversized Jacken, im Moment im Blazerschnitt. Das macht jeden Look gleich schick – ich liebe die Kombination aus elegant und lässig.
4. Must-have(s): Was sollte jeder im Kleiderschrank haben?
Unterhosen (mehr als 3).
5. Lieblingsdesigner*in(nen)?
Stella McCartney und Grey Fashion Berlin. Ersteres ist ein großes Label, das Trends vormacht und eine beeindruckende Philosophie aufweist. Letzteres ist (für mich) ein lokales Label, das hoffentlich immer größer wird, weil der eigens erfundene Stoff einfach genial und die Loungewear ziemlich zeitlos ist.
6. Wenn Du zeitreisen könntest, in welche Modeepoche würdest Du reisen und wieso?
Ich muss nicht zeitreisen, denn ich trage jetzt auch noch gerne die Mode meiner Oma oder meines Papas. Jedes Mal klaue ich den beiden ein Stück und leihe es mir für ein paar Wochen, Jahre oder gar für immer aus ;-). Der Stil aus Pretty Women ist genial, generell ist die Mode der 80er eine große Inspiration für mich. Ich mag aber auch die 50er und stehe allgemein auf Vintage-Pieces.
7. Modische(s) Vorbild(er)?
Princess Diana & Hailey Bieber – was für eine Kombination, aber beide haben es eben drauf, lässig und schick zugleich auszusehen.
8. Dein Modegeschmack in drei Worten.
Lässig und schick.
9. Wenn Du ein Kleidungsstück wärst, welches wäre das und wieso?
Ein richtig oller Pullover in einem ausgewaschenen Braun und einem komischen Muster auf dem Rücken. Mein Vater hat meiner Mutter damals so einen geschenkt. Ich habe ihn bis heute und liebe das Kleidungsstück. Er gibt mir Geborgenheit und Wärme und ich fühle mich wohl in ihm, obwohl ich auf einer Sexiness-Skala von 1 bis 10 wohl minus 5 darin aussehe.
10. Beende den Satz: „Mode ist…?
… das, was du aus ihr machst.