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Im Gespräch mit Designerin Melanie Berger über den veganen Trend in der Modeindustrie

Vor einem Jahr entschied sich Melanie für vegane Materialien in ihrer Taschenproduktion und hat damit den Nerv der Zeit getroffen. Die Nachfrage ist groß und die Kunden begeistert. Wartezeiten von bis zu zwei Monaten werden in Kauf genommen, um die Einzelstücke zu ergattern.

Erfahrt mehr über unsere kreative Designerin in unserem Interview:

Hallo Melanie, wie lautet das aktuelle Motto für deine Handtaschen?

Das Motto im Jahr 2016 war „go vegan“. Ich habe versucht, in dieser Welt Fuß zu fassen und ich glaube, dass ich auf einem guten Weg bin, die Kunden vom Leder wegzulocken.

Gab es einen Auslöser, warum du dieses Motto gewählt hast?

Ich habe längere Zeit auch schadstofffreies Leder verwendet, aber irgendwann war einfach der Wunsch da, auf tierische Produkte zu verzichten. Gerade in der Modewelt gibt es umwerfende Alternativen. Und dann kam das große Interesse an Ersatzprodukten. Kunstleder kennt man ja schon sehr lange, aber ich dachte mir, dass da noch was anderes tolles außer Kunstleder sein muss. Und ja, da gibt es jede Menge tolle Produkte.

Der vegane Trend hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen in der Ernährung aber auch in der Modeindustrie. Bemerkst du dies auch an der Nachfrage deiner Produkte?

Ja das stimmt. Ich merke sehr wohl, dass die Nachfrage an tierfreien Produkten steigt, auch das Angebot. Ich muss sagen, ich esse weder vegan noch vegetarisch. Mir ist auch wichtig, dass meine Kunden das wissen. Ich achte aber trotzdem sehr auf Nachhaltigkeit. Sowohl privat als auch beruflich. Ich finde, achtsam durchs Leben zu gehen und auch auf andere zu achten, egal ob Mensch oder Tier, ist in der heutigen Welt wichtiger denn je.

Wie hast du von den besonderen Lederarten erfahren?

Da ich auf der Suche nach Alternativen zu echtem Leder war, habe ich Google befragt, das war etwa Anfang des Jahres, da war Kork schon im Gespräch. Außerdem bin ich durch eine vegane Seite auch auf Pinatex gestoßen. Pinatex ist eben eine Art „Kunstleder“ aus Ananasblättern. 

Wie reagieren die Kunden auf diese besonderen Lederarten?

Meine Kunden haben sich, genau wie ich, sofort in Kork verliebt. Kork ist und bleibt mein Lieblingsmaterial. Es ist weich wie Babypo, pflegeleicht und sehr ausdrucksstark. Das gefällt auch meinen Kunden am besten.

Woher beziehst du die besonderen Lederwaren?

Das Korkleder beziehe ich von einem Großhändler in Deutschland. Sie gaben mir auch die Bestätigung, 100 % tierfrei und tierleidfrei zu produzieren. Das ist bei diesen Produkten sehr wichtig für mich. Daher habe ich auch das PETA Logo angefragt und erhalten.

Ist bei der Nutzung oder bei der Haltbarkeit dieser Ledervarianten etwas zu beachten?

Das Korkleder ist eigentlich genau so wie Leder zu pflegen. Die Haltbarkeit gleicht der des Leders; die Verarbeitung ebenso. Nur das Aussehen ist spektakulärer – also das ideale Ersatzprodukt.

Arbeitest du auch mit echtem Leder?

Ich selbst arbeite mein Lederlager natürlich schon noch auf. Diese Produkte sind dann auch besonders gekennzeichnet und zu 100 % Einzelstücke.

Wie viel Prozent deiner Waren besteht aus Kunstleder?

Ich würde sagen 90 % meiner Produkte sind aus Kunstleder bzw. mit diesem kombiniert. Meine Taschen sind nicht mit Stoff gefertigt. Sie bestehen innen und auch außen aus Kunstleder oder aus einer Kombination davon.

Hast du Helfer bei der Produktion?

Die Produktion liegt einzig in meiner Hand. Da ich als Einzelunternehmerin arbeite, arbeite ich „noch“ ohne Hilfen. Meine Kunden sind sehr geduldig und warten teilweise bis zu zwei Monate auf ihre Wunschtasche.

Wie lange arbeitest du an einer Tasche?

Ich arbeite etwa einen halben Tag an einer Tasche, Geldbörsen sind etwas weniger aufwändig. Für die Motive habe ich eine Stickmaschine, meine einzige Hilfe in der Werkstatt (lacht).

Was ist dein Erfolgsrezept?

Hm, mein Erfolgsrezept. Ich würde sagen meine treuen Kunden. Kunden die immer wieder kommen, weil sie meine Produkte so toll finden und die Art wie ich arbeite und auf die Kundenwünsche eingehe. Denn ohne Kunden ist kein Unternehmer da wo er ist. Das sollte man nie vergessen. Egal wie erfolgreich man ist – ohne Kunden kann man nicht erfolgreich werden. Ich bedanke mich auch immer wieder bei meinen Fans und Stammkunden. Das ist mir sehr wichtig. Und ich glaube auch überaus wichtig am Erfolg ist, dass die Produkte bezahlbar sind. Ich persönlich habe eine gewisse Schmerzgrenze bei Luxusartikeln und die habe ich mit meinen Produkten noch nie überschritten. Diese Leistungsgrenze haben 90 % meiner Kunden. Rücksprachen bestätigen das auch immer wieder. Individualität muss und darf auch leistbar sein.

Was treibt dich an? Woher kommt die Kraft, dein Unternehmen weiter fortzuführen?

Mein Antrieb ist die riesige Freude an meinem Job. Es gibt immer Höhen und Tiefen aber ich liebe meine Arbeit aus ganzem Herzen. Alle Komponenten die ein idealer Job mitbringen muss, sind in meinem vereint. Kreativität, Spontanität, Kundenkontakt und das Wichtigste: Kunden glücklich machen, weil sie etwas bekommen, was nur sie alleine haben und sonst niemand.

Was ist denn eigentlich deine Lieblingshandtasche?

Meine Lieblingshandtasche ist die Margo – die Tasche mit der schrägen Klappe, aber ich habe selbst noch keine. Privat trage ich am liebsten den Shopper, weil ich ganz viel Platz brauche (lacht).

Melanie, ich danke dir für das Interview!

Dieses Interview führte: Anke Fähnrich
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