Weniger Kleidungsstücke wecken so starre Assoziationen wie der Trenchcoat. Ob Fernsehdetektiv oder Exhibitionist – vorbei sind die Zeiten, in denen der naturfarbene Mantel nur dem strengen Business-Look diente. Wir verraten Dir, woher der Trenchcoat kommt und wie Du ihn richtig kombinierst.
Wo kommt der Trenchcoat her?
Von Humphrey Bogart bis Inspektor Gadget – der
Trenchcoat zeigt sich genreübergreifend. Er bedient sowohl das Uniformklischee eines Film-Noir-Detektivs als auch das eines Exhibitionisten. „Uniform“ ist im Grunde auch genau das richtige Stichwort. Ursprünglich kommt das androgyne Kleidungsstück nämlich aus dem Millitär – und Trench bedeutet nichts anderes als „Schützengraben“. Von ungefähr kommt auch die
Burberry-Assoziation nicht: Modeschöpfer Thomas Burberry entwarf den ersten Funktionsmantel seiner Art. Er entwickelte das Textil Gabardine, einen wasserabweisenden Stoff, und ließ es 1879 patentieren. Kein Wunder, dass die
britische
Armee ihn im Ersten Weltkrieg für sich nutzte. Seine witterungsbeständigen Eigenschaften und der bewegungsgünstige Schnitt prädestinierten den Trenchcoat geradezu für Offiziere.
Ähnlich wie der Bundeswehrparka befreite sich auch der Trenchcoat irgendwann aus seinem militärischen Kontext und bahnte sich seinen Weg in den Modehimmel. Mit seinem Bindegürtel, dem hohen Kragen und dem Schlitz siedelt er sich seit den 1980ern bis heute meist in der
Business-Garderobe an. Je nach Farbe und Kombination vervollständigt er aber auch einen sportiven Look.
Worauf achte ich beim Kauf eines Trenchcoats?
Es muss nicht gleich das teure Original von Burberry sein. Eine günstigere Variante tut es natürlich auch. Achte beim Kauf trotzdem auf hochwertiges Material. Das kann neben dem ursprünglichen Kammgarngewebe Gabardine auch Popeline sein, ein Leinwandbindegewebe aus unterschiedlichen Garnen wie Leinen, Baumwolle oder Kunstfaser. Ein fester Stoff mit dichten Nähten, der nicht zu dünn ist und eine leichte Struktur aufweist, hält Dich dann auch bei leichtem Regen und Wind warm. Übrigens: Ein echter Trenchcoat hat keine Kapuze – in diesem Fall handelt es sich um den recht ähnlichen Mackintosh, ein klassisch britischer
Regenmantel. Falls Du in einer regenreichen Region lebst, stellt so ein Mantel vielleicht eine bessere Alternative dar.
Die Farbauswahl bei einem stilechten Trenchcoat beschränkt sich meist auf unaufgeregte Naturtöne wie Creme, Beige, Grau, Greige, Naturweiß – und vielleicht noch helles Khaki. Schwarz zählt in Ausnahmefällen auch zu den Klassikern. Dass ihn auch im beliebten Kanariengelb häufig in den Schaufenstern erblickt, könnte an der gängigen Verwechslung mit den quietschbunten Mackintosh-Regenmänteln liegen. Da der Trench sich aber längst zum Modestandard etabliert hat, darfst Du im Prinzip auch gern zu anderen
Knallfarben greifen – und dich eher trendy als klassisch geben.
Den Trenchcoat richtig kombinieren
Die Gretchenfrage beim Trenchcoat ist die nach der Kombination. Bist Du eher der sportive Jeanstyp, machen sich sowohl
Skinnyjeans als auch angesagte
Schlaghosen gut zu dem Mantel. Obenrum darf es dann auch mal ein heller
Hoodie sein, bei dem die Kapuze über dem Kragen herauslugt. Toppe das Ganze mit einem
XXL-Schal und einer
Cap, und schon siehst Du aus wie ein Celebrity auf einem Paparazzi-Foto.
Für den Business-Look bietet sich ein
Bleistiftrock ebenso an wie eine
Chino-Hose, dazu eine klassische
Bluse oder ein
Rollkragenpullover − fertig ist das Outfit. Auch ein Pullunder peppt diesen gewollten Oldschool-Style gehörig auf. Bist Du eine Trendsetterin, kaufst Du dir einen knalligen Trench in Gelb, Orange oder Pink und probierst Dich in wilden, auffälligen Farbkombinationen. Genauso gut kannst Du auch dezentere Bonbon-Töne darunterziehen, falls Du Colour-Blocking-Statements setzen möchtest. Du siehst: Obgleich er eine ernste Geschichte mit sich trägt, zeigt sich der Trenchcoat heute kombinationsstärker und modischer denn je!