Unser Bloggerview dieses Mal mit Kathrin Bierling. Die studierte Journalistin ist eine der drei Kapitäninnen hinter dem Blog Modepilot, der seine Leser durch die Fashionwelt navigieren möchte.
Der Wunsch von Kathrin Bierling, Barbara Markert und Sabine Tersteegen war es, gemeinsam über Mode zu berichten. Deshalb riefen sie im Oktober 2007 das Fashionportal Modepilot ins Leben. Als einer der Pioniere unter den deutschen Modeblogs, dreht sich dort seither alles um Mode, Trends und ehrlichen Journalismus. Mitte 2013 verabschiedete sich Sabine Tersteegen aus dem Cockpit und die beiden übrigen Piloten manövrierten fortan zu zweit, dadurch aber nicht weniger erfolgreich durch die Fashionwelt. Ende 2014 wurde aus dem Schreibduo wieder ein Trio, als sich Isabelle Braun von der Elle-Onlineredaktion dazugesellte. Mit neuer Optik und dem bewährten Mix aus News, Catwalk-Analysen und Hintergrundberichten aus der Welt der Mode bietet Modepilot seinen Lesern damals wie heute den besten Service.
Hier ein paar Facts über die Modepilotin Kathrin Bierling:
1.Was sind Deine Trendtipps für den Herbst/Winter 2016?
Samt ist
das Trendmaterial der diesjährigen Herbst/Wintersaison: Ich trage einen
Overall aus schwarzem Samt, einen Blazer aus blauem und liebäugele mit
Schuhen aus petrolfarbenem Samt. Rosafarbener Samt bietet sich für
Oberteile an. Roter Samt für Kleider und dunkelroter Samt für
Riemchenpumps.
Der
Jackentrend: „Puffer Jackets“ – das sind Daunenjacken, die aussehen wie
eine kunstvoll drapierte Steppbettdecke – ordnen sich der aktuell
vorherrschenden „Cocooning“-Sehnsucht unter. Es geht darum, sich wohl zu
fühlen in der eigenen Haut, um Geborgenheit und Rückzug – ganz im
Gegensatz zum „Clanning“, das in den Neunziger- und Zweitausenderjahren
noch für ein Zugehörigkeitsgefühl, z.B. durch eine Statushandtasche,
sorgte. Dem Cocooning-Trend übergeordnet steht die lange Strickjacke,
die nun jeder trägt, sogar zu Overknees!
Diesem
Megatrend („Cocooning“), der Wiederentdeckung des Heimeligen, ist der
Samt ebenso zuzusprechen wie die klassischen Tapisserie- und
Teppichmuster, die wir jetzt auf Kleidern und Jacken wiederfinden.
2. Evergreen: Was geht immer, was ist das ewige No-Go?
Ein cognacfarbener Pullover aus Cashmere geht immer. No-Gos gibt es nicht – nur den falschen Zeitpunkt.
3. Was ist aktuell Dein Lieblingskleidungsstück?
Mein aktuelles Lieblingskleidungsstück ist ein Hosenrock von Talbot Runhof aus Denim.
4. Must-have: Was sollte jeder im Kleiderschrank haben?
Ich denke nicht, dass es etwas gibt, das jeder im Schrank haben muss. Dafür gibt es einfach zu viele unterschiedliche Persönlichkeiten und Bedürfnisse. Zum Beispiel fühlt sich nicht jeder in einer Jeans wohl und auch ein einfaches weißes T-Shirt mag nicht jeder an sich.
5. Lieblingsdesigner*in(nen)?
Zu meinen Lieblingsdesignern zählen Joseph Altuzarra,
J.W.Anderson,
Ann Demeulemeester,
Tom Ford und viele, viele mehr. Im Bereich Schuhe gefallen mir vor allem
Pierre Hardy und Edgardo Osorio (Aquazzura) sehr.
6. Wenn Du zeitreisen könntest, in welche Modeepoche würdest du reisen und wieso?
Aktuell gern in die Vierzigerjahre, aber wirklich nur modisch gesehen.
7. Modische(s) Vorbild(er)?
Meine Großmutter, weil sie nicht nur immer auf den Punkt gekleidet war, sondern mir auch viel über Materialien und Verarbeitung vermitteln konnte.
8. Dein Modegeschmack in drei Worten?
Elegant und easy.
9. Wenn Du ein Kleidungsstück wärst, welches wäre das und wieso?
Ich wäre vermutlich ein individuell gestalteter Sneaker: eigensinnig, gemütlich und immer startklar.
10. Beende den Satz: „Mode ist…?“
… ein schönes Betätigungsfeld, weil es den Geist jung hält.
Dieses Interview führte: Luwi Funke - 14.11.2016