Im Portrait
Mit hessnatur moderne Nachhaltigkeit leben und tragen
Aus dem Wunsch, das eigene Kind mit gesunder, schadstofffreier Mode einzukleiden, entwickelten Heinz und Dorothea Hess das Label hessnatur. Die Marke hat sich komplett der umweltbewussten Textilproduktion verschrieben.
10.08.2017
– Luwi Funke
Gegen
Fast Fashion und für mehr Nachhaltigkeit in der Mode
hessnatur
ist eine von rund einer Million Kunden in Europa gefragte Marke, die
sich der schadstofffreien und nachhaltigen Herstellung von Textilien
verschrieben hat. Das Sortiment umfasst Mode, Heimtextilien und
Babyartikel. Mit dem Ziel, ein gutes Gefühl tragbar zu machen, ist
das Label ein weltweiter Vorreiter für ökologische und soziale
Standards in der Textilproduktion. Dabei ist hessnatur bestrebt Ethik
mit Ästhetik zu verbinden und zu zeigen, dass Mode und
Nachhaltigkeit keinen Widerspruch bedeuten. Mit einer einheitlichen
Designhandschrift über die gesamte Kollektion wird dieser Anspruch
eingelöst und möchte dabei auch bei Passform, Stilistik und
Verarbeitungsqualität keine Wünsche offen lassen. Moderne
Nachhaltigkeit ist den mit viel Liebe zum Detail gestalteten
Kleidungsstücken auf den Leib geschrieben. Die Kollektion bewegt
sich auf Höhe der Zeit und wirkt in ihrer puren Materialität
zugleich zeitlos, vielseitig kombinierbar und lange tragbar. Mit der
handwerklichen Verarbeitungsqualität positioniert sich hessnatur
konsequent gegen jede Form von „Fast Fashion“.
Hochwertige Rohstoffe für ein Wohlgefühl auf der Haut und im
Gewissen
hessnatur
setzt auf Naturmaterialien, nachhaltige Rohwaren und
Recyclinglösungen, bevorzugt aus kontrolliert biologischem Anbau
oder kontrolliert biologischer Tierhaltung. Die Rohstoffe kommen,
soweit möglich, aus den natürlichen Anbau- oder Ursprungsgebieten
der jeweiligen Materialien. So stammen die Naturfasern und Mischungen
vom Alpaka aus Peru, die vom Yak aus der Mongolei. Bio-Baumwolle
bezieht das Unternehmen aus Ländern wie der Türkei oder Burkina
Faso. Daneben kommen auch Materialien wie Leinen und Merinowolle zur
Anwendung. Um hohe soziale und ökologische Standards gewährleisten
zu können, sind die Transportwege kurz gehalten und möglichst viele
Stufen der textilen Verarbeitung finden an einem Ort oder in einem
Land statt. Produziert wird laut Aussage des Labels aber vor
allen dort, wo die Material- und Verarbeitungskompetenz für einen
Artikel vorhanden ist. So sei China prädestiniert für Seide,
Daunenprodukte würden dagegen im Münsterland hergestellt. Bei einem
üblichen Artikel führt die textile Wertschöpfungskette laut
Unternehmen vom Anbau über die Garn- und Gewebeherstellung, das
Bleichen, die Ausrüstung, das Färben sowie die Konfektion bis zum
fertigen Verkauf. Dabei verzichtet hessnatur auf viele marktübliche
chemische Ausrüstungen wie Bügelglättung, Motten- oder
Knitterschutz.
Gelebte Verantwortung in Stoff und Arbeit
Nachhaltiges
Handeln war nicht nur Gründungsimpuls der Marke, es ist auch noch
heute Unternehmensprinzip. Das bedeutet neben ökologisch
einwandfreien Materialien, dass jeder der 370 Mitarbeiter im
Unternehmensalltag in seiner Funktion auf die Einhaltung und
Umsetzung der Nachhaltigkeit achtet. Jeder neue Mitarbeiter erhält
dafür eine textile Fachschulung, in der, neben dem Einblick in die
verschiedenen Unternehmensbereiche, der strategische Ansatz, die
Materialien und Verarbeitungsverfahren sowie das
Nachhaltigkeitsmanagement erläutert und erarbeitet werden. Darüber
hinaus achten die Experten der Fachabteilung für Nachhaltigkeit auf
die Umsetzung der sozialen und ökologischen Ziele in allen
Unternehmensabläufen.
Ein
Elternpaar als Vorreiter für mehr Verantwortung im Bereich Mode
1976:
Am Anfang stand der Wunsch der Firmengründer Heinz und Dorothea
Hess, für ihr erstes Kind gesunde, schadstofffreie Kleidung zu
nutzen. Als sie im Handel kein Angebot finden konnten, knüpften sie
selbst Kontakte zu Produzenten und Lieferanten. Die Gründungsidee
fand rasch Verbreitung und bald wurden im heimischen Wohnzimmer die
ersten Pakete und Kataloge verschickt. Als Pionier brachte hessnatur
die erste natürliche Babykollektion auf den Markt, baute 1991 in
globaler Pionierleistung die erste Bio-Baumwolle an, wurde 2005 als
erstes deutsches Unternehmen Mitglied der internationalen Fair Wear
Foundation zur Verbesserung sozialer Standards und unterzeichnete als
erstes Unternehmen das nationale Bündnis für nachhaltige Textilien
der Bundesregierung.
Heute
betreibt hessnatur mit rund 370 Mitarbeitern, neben dem Online-Shop
und dem Katalogversand, Läden in Butzbach, Berlin, Düsseldorf,
Frankfurt, Hamburg und München.