Im Porträt
Der Bad Moms Club: Mit Fashion gegen Momshaming starkmachen
Mit Statement-Fashion ein Zeichen gegen Momshaming setzen
Hinter dem Bad Moms Club stecken die Schwestern Lara und Joanna. Während Joanna mit ihren zwei älteren Kindern bereits die volle Bandbreite des chaotischen Mamaalltags durchlebt hat, hat Lara das alles noch vor sich. Obwohl einige Jahre zwischen den beiden Geschwistern liegen, haben sie festgestellt, dass sich eines über diese Zeit hinweg leider nicht geändert hat: das Momshaming. Unter Momshaming versteht man ungefragte kritische Kommentare, abwertende Blicke oder spitze Bemerkungen anderer Personen zum Umgang mit dem eigenen Kind. Was da bleibt, ist große Verunsicherung und das nagende Gefühl, vielleicht ja tatsächlich eine "schlechte Mutter" zu sein.Lara und Joanna erklären uns, dass mit ihrem Markennamen „Bad Moms Club“ eine gewisse Provokation einhergehe, durch die sie die Kategorisierung von „guter Mutter vs. Schlechter Mutter“ aufzeigen und hinterfragen wollen: „Momshaming gab es schon immer, aber heute gibt es einen Namen dafür. Wir fanden, dass man endlich anfangen sollte, diese Schleife der Rechtfertigungen zu durchbrechen, sich dagegen einzusetzen und wachzurütteln. Und das ist es, was wir versuchen. Genau deswegen haben wir den Bad Moms Club gegründet.“
Klare Kante statt Rosarot und Himmelblau
Fair-Fashion ohne „Mutterstempel“
Die Designs vom Bad Moms Club kann man auch unabhängig vom Mutterdasein tragen. Die Motive sollen für jeden frei interpretierbar sein. Das Motiv "Let Them Eat Cake" greift beispielsweise den bekannten Satz von Marie Antoinette auf, sodass es auch einfach als solches verstanden und getragen werden kann. Im Zusammenhang mit dem Mutterdasein und der Kritik daran, Kindern auch mal Süßigkeiten zu geben, bekommt es aber plötzlich eine ganz neue Bedeutung.Alle Textilien des Bad-Moms-Labels sind fair hergestellt, vegan und bestehen aus Bio-Baumwolle: „Dass wir auf Nachhaltigkeit achten, war für uns von Anfang an klar, es kam nichts anderes in Frage. Wir wollen dazu beitragen, dass die Modebranche als Gesamtes nachhaltiger und fairer wird“, beteuern die Schwestern. Wenn es nach ihnen geht, sollte das eigentlich mittlerweile fast schon selbstverständlich sein. Aus diesem Grund setzt der Bad Moms Club seinen Fokus nicht auf das Thema Nachhaltigkeit, sondern auf den gesellschaftlichen Aspekt.
Dieses Interview führte Bettina Röhl – 05.02.2021