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Im Porträt

Der Bad Moms Club: Mit Fashion gegen Momshaming starkmachen

Der Bad Moms Club ist eine junge Berliner Fashionbrand, die mit veralteten Stereotypen von Müttern brechen möchte. Das Label hat es sich zur Mission gemacht, ein Zeichen gegen Momshaming zu setzen und das Selbstvertrauen von jungen Mamas zu stärken. Wie genau der Bad Moms Club das anstellt und wer dahinter steckt, haben wir im Interview erfahren.

Mit Statement-Fashion ein Zeichen gegen Momshaming setzen

Hinter dem Bad Moms Club stecken die Schwestern Lara und Joanna. Während Joanna mit ihren zwei älteren Kindern bereits die volle Bandbreite des chaotischen Mamaalltags durchlebt hat, hat Lara das alles noch vor sich. Obwohl einige Jahre zwischen den beiden Geschwistern liegen, haben sie festgestellt, dass sich eines über diese Zeit hinweg leider nicht geändert hat: das Momshaming. Unter Momshaming versteht man ungefragte kritische Kommentare, abwertende Blicke oder spitze Bemerkungen anderer Personen zum Umgang mit dem eigenen Kind. Was da bleibt, ist große Verunsicherung und das nagende Gefühl, vielleicht ja tatsächlich eine "schlechte Mutter" zu sein.

Lara und Joanna erklären uns, dass mit ihrem Markennamen „Bad Moms Club“ eine gewisse Provokation einhergehe, durch die sie die Kategorisierung von „guter Mutter vs. Schlechter Mutter“ aufzeigen und hinterfragen wollen: „Momshaming gab es schon immer, aber heute gibt es einen Namen dafür. Wir fanden, dass man endlich anfangen sollte, diese Schleife der Rechtfertigungen zu durchbrechen, sich dagegen einzusetzen und wachzurütteln. Und das ist es, was wir versuchen. Genau deswegen haben wir den Bad Moms Club gegründet.“
Sie drehen den Spieß mit dem Labelnamen sozusagen um und sind stolz darauf, eine "Bad Mom" zu sein. Mit ihren Motiven spielen die beiden auf unterschiedliche Facetten des Themas an, gehen aber im Gegensatz zu typischen Momshamer:innen nicht mit dem Zeigefinger, sondern mit Witz an die Sache.

Klare Kante statt Rosarot und Himmelblau

Die Idee zum Label kam Lara und Joanna, weil sie sich in den bestehenden „Mütter-Labels“ nicht wiedergefunden haben: „Nicht nur, dass viele Produkte für Mütter so aussehen, als seien sie nicht für erwachsene Frauen gemacht, sondern für Kleinkinder, es gab zu diesem Zeitpunkt fast nur Mama-Labels, die zeigen, wie toll, süß und schön das Mutterleben ist.“ Ihnen habe dort ein starkes Statement gefehlt, das auch mal die andere Seite zeigt. Kein anderes Label hat diese Probleme angesprochen, deshalb wollten sich die Schwestern genau mit diesem Thema befassen: „Sobald man ein Kind hat, kann man es im Prinzip nicht richtig machen, weil es absurde Widersprüche im Mutter-Kind-Kosmos gibt: Nicht stillen ist verpönt, zu lange stillen aber auch. Wenn man als Mutter wieder arbeiten geht, ist das falsch, wenn man zuhause bleibt aber auch. Genauso mit dem Nicht-streng-genug-Sein und dem zu Streng-Sein usw.“ Mit ihrem Label wollen sich die beiden Frauen von dem überperfektionistischen Bild einer Mutter verabschieden und dazu aufrufen, sich von den Urteilen anderer loszulösen und mehr auf das eigene Bauchgefühl zu hören.

Fair-Fashion ohne „Mutterstempel“

Die Designs vom Bad Moms Club kann man auch unabhängig vom Mutterdasein tragen. Die Motive sollen für jeden frei interpretierbar sein. Das Motiv "Let Them Eat Cake" greift beispielsweise den bekannten Satz von Marie Antoinette auf, sodass es auch einfach als solches verstanden und getragen werden kann. Im Zusammenhang mit dem Mutterdasein und der Kritik daran, Kindern auch mal Süßigkeiten zu geben, bekommt es aber plötzlich eine ganz neue Bedeutung.

Alle Textilien des Bad-Moms-Labels sind fair hergestellt, vegan und bestehen aus Bio-Baumwolle: „Dass wir auf Nachhaltigkeit achten, war für uns von Anfang an klar, es kam nichts anderes in Frage. Wir wollen dazu beitragen, dass die Modebranche als Gesamtes nachhaltiger und fairer wird“, beteuern die Schwestern. Wenn es nach ihnen geht, sollte das eigentlich mittlerweile fast schon selbstverständlich sein. Aus diesem Grund setzt der Bad Moms Club seinen Fokus nicht auf das Thema Nachhaltigkeit, sondern auf den gesellschaftlichen Aspekt.

Dieses Interview führte Bettina Röhl – 05.02.2021
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