Im Portrait
Hampley – umweltfreundliche Rucksäcke aus Hanf





Mit Hampley Nachhaltigkeit tragen
Hampley heißt in Frankfurt am Main das von Marvin Herbert gegründete Fashionlabel, welches sich der Herstellung von Rucksäcken aus Hanf widmet. Abgesehen von den umweltfreundlichen Ansprüchen im Anbau gehört die Pflanze nämlich zu den reißfestesten Materialien der Erde. Genau diese Eigenschaften macht sich Herbert zunutze und bietet unter seiner Marke einen äußerst robusten, spritzwassergeschützten und veganen Rucksack an, der eine echte Alternative zu den herkömmlichen Polyestervarianten darstellt. Mit seinem ökologischen Fashionlabel möchte er nachhaltig einen positiven Mehrwert für die Gesellschaft erzielen. Neben dem ökologischen Aspekt legt er seinen Fokus aber auch auf Einzigartigkeit: „Außergewöhnliche, für den Alltag gebräuchliche Rucksäcke, die sich nicht nur durch die Nachhaltigkeit des Materials, sondern auch durch ihr Design von anderen Modemarken differenzieren, das bietet mein Label“, erklärt Herbert. Die Optik seiner Produkte ist dabei unisex gehalten und so werden die Stücke sowohl von Männern, als auch von Frauen getragen.Was die Pflanze für nachhaltige Mode prädestiniert
Doch wie kam er auf die Idee, Mode aus Hanf zu gestalten? „Hanf macht aufgrund seiner besonderen Eigenschaften eine der nachhaltigsten Fasergewinnungen möglich und zählt gleichzeitig zu den robustesten Naturfasern der Erde,“ erklärt uns Herbert dazu. So bedürfe die Herstellung von einem Kilo reiner Hanffaser nur etwa die Hälfte des Süßwassers, welches zur Baumwollherstellung benötigt würde. Ein anderer sehr wichtiger ökologischer Faktor sei die hohe Toleranzfähigkeit der Pflanze. Sie könne in fast jeder Region der Erde erfolgreich angebaut werden, wodurch effizientere Lieferketten möglich seien. Da Hanf zudem in einem deutlich trockeneren Umfeld als Baumwolle wachse, verringerten sich die Fälle von Schädlingsbefall erheblich. Das wiederum hätte zur Folge, dass für den Anbau der Pflanze allgemein weder Pestizide noch Herbizide Verwendung fänden. Dieser Umstand schütze zum einen die Böden und das Grundwasser, zum anderen aber auch die Feldarbeiter, welche auf Plantagen anderer Pflanzen häufig nur mit geringem Schutz ausgestattet und so den giftigen Pestizid-Chemikalien ausgesetzt wären.Abgesehen von den vielen umweltfreundlichen Eigenschaften, die die Hanfpflanze von Natur aus mit sich bringt, hat sie aber auch wirtschaftliche Vorteile zu bieten. Mit einer Länge von vier bis sieben Metern, die sie in nur vier Monaten zulegt, zählt sie zu den am schnellsten wachsenden Pflanzen der Erde. Deshalb ist es möglich und üblich Hanf zweimal jährlich anzubauen und zu ernten. „Aufgrund der außerordentlichen Faserlänge zählen Hanffasern, neben Bambus, außerdem zu den strapazierfähigsten und reißfestesten Fasern der Erde und eignen sich daher optimal für Textilien des täglichen Gebrauchs,“ erklärt uns Herbert.
Vom Gewächs zum Rucksack
Gemeinsam mit den Partnern in China, wo der Großteil der weltweiten Hanfstoffe hergestellt wird, versucht Hampley nach eigener Aussage ausschließlich mit Produktionen zu kooperieren, welche ihren Mitarbeitern eine gute Arbeitsatmosphäre und faire Bezahlung gewährleisten. Daher werde darauf geachtet, nur mit kleineren Produktionen zusammenzuarbeiten, die den Grundsätzen des Labels gerecht werden.Um unter diesen Voraussetzungen einen nachhaltigen Rucksack herstellen zu können, muss zuallererst der Hanfstoff sowie ein Anteil an Baumwolle eingekauft werden. „Unsere Materialien beziehen wir dabei aus derselben Region, wo auch unsere Produktion ihren Sitz hat. Damit erzielen wir eine ökonomische und ökologische Beschaffung des Rohstoffes,“ erklärt Gründer Herbert. Da das Material für den Hampley EORIS - dem aktuellen Modell des Labels - nicht gefärbt wird, kann auf chemische Stoffe während der Produktion verzichtet werden. Nachdem die Materialien bezogen wurden, beginnt also die Herstellung. Die Hanf- und Baumwollstoffe werden in Einzelteile gestanzt oder geschnitten und zusammengenäht. Damit der Rucksack seinen Stand erhält, wird dieser entsprechend bearbeitet und im Anschluss mit dem Innenleben vernäht. Am Ende besteht der Hampley EORIS zu 50 % aus Baumwolle und 50 % aus Hanf, wobei letzteres vor allem für das Äußere des Rucksacks verwendet wird. Da das Hanfmaterial nach der Lieferung in keinem Schritt weiter chemisch behandelt wird, ist die Oberfläche des Rucksacks am Ende eine leicht faserige. „Das haben wir aber in Kauf genommen,“ sagt Herbert, „da sich der EORIS damit zusätzlich von der Masse abgrenzt.“
So kam der Hanf zu Hampley
Marvin Herbert setzte sich eines Tages intensiv mit dem Thema Hanf auseinander und entdeckte dabei die positiven ökologischen Eigenschaften der Pflanze sowie deren Kompatibilität mit der Textilbranche. Das Ergebnis war die Gründung der Marke Hampley im Jahre 2016. Trotz anfänglicher Startschwierigkeiten, u.a. durch das weltweit begrenzte Vorkommen an Materialien aus Hanf, schaffte Herbert es, einen Rucksack aus einem Hanf-Mischgewebe zu entwickeln, eine Produktion zu finden, die seinen Ansprüchen gerecht wurde und dabei auf gute Qualität zu achten. Zuerst allein zuständig, wird das Start-Up neben Gründer Herbert mittlerweile von zwei weiteren Mitstreitern geführt. Dies sind Theresa Wilke, die sich u.a. um das strategische wie operative Marketing kümmert und Gabriel Beslic, der für die Webentwicklung sowie für administrative Aufgaben des Unternehmens verantwortlich ist.Heute kooperiert das junge Fashionlabel mit dem größten deutschen Marktplatz für nachhaltige und fair produzierte Mode, dem Avocadostore, und steht in Verhandlungen mit weiteren Konzept-Stores in Deutschland. Zudem steht eine Sortimentserweiterung an: Für die nächste Rucksacklinie mit Namen Hampley Originals plant die Marke 85% - 100% Hanffasern zu verwenden und dem EORIS neue Designelemente zu geben. Aktuelle Eindrücke der Kollektionen finden sich u.a. auf dem Instagram-Account „hampleyco“.